Rückfälle

Nobody is perfect, d.h. Rückfälle sind programmiert und keine Schande.
3 – 5 % der Raucher, die ohne Hilfe und ohne Hilfsmittel mit Rauchen aufhören, sind nach einem Jahr rauchfrei. Die meisten Raucher machen 4 – 6 Rauchstoppversuche, nicht selten auch mehr. Die meisten Rückfälle geschehen innerhalb von 8 Tagen. Wer die ersten 8 Tage gänzlich ohne Ausrutscher und Rückfälle meistert, hat eine wesentlich höhere Chance, nach einem Jahr immer noch rauchfrei zu sein.
Die armen Schuldigen, sprich 95 %, die den Versuch abbrechen.

Frau Heilemann rät dazu (Rückfall beim Rauchen aufhören? )

«Tipp 1: Nach dem Hinfallen wieder Aufstehen
Rückfälle sollten als Stolpersteine auf dem Weg zum Nichtraucher angesehen werden – und nicht als Beinbruch. Sie dienen dazu aus ihnen zu lernen. Ein altes Sprichwort besagt: „Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande, einfach liegen zu bleiben.“ Genau das solltest Du Dir im Falle des Falles vor Augen führen. Nikotin ist ein so raffiniertes Suchtmittel, das immer wieder an Deine Tür klopfen wird. Scheitern zu können ist daher normal. Wichtig ist nur sich nicht auf ihnen auszuruhen. Ganz nach dem Motto: „Ich wusste ja immer schon, dass ich es nicht schaffe.“ oder „War doch klar, dass es ohne Rauchen nicht geht.“ Sei mutig und stehe wieder auf. Aufgeben gilt nicht! Gehe den Weg zum Nichtraucher!»
Tipp 2: Rückfall als finale Abschreckung
Wenn du Glück hast, verspürst Du bei deiner „Rückfall“-Zigarette regelrechten Ekel. Sie schmeckt Dir überhaupt nicht oder Dir wird gar übel. Dann ist es für Dich ein Glücksfall sein, da Du in Deiner Entscheidung nie mehr rauchen zu wollen nur noch mehr bestärkt wirst. Deine Motivation Nichtraucher zu werden, wird sogar noch gesteigert. Schreibe Dir in diesem Fall am besten genau auf, wie Du Dich im Moment des Rückfalls gefühlt hast, welche Signale Dir Dein Körper gegeben hat. Falls Dich der Nikotinteufel noch einmal packen sollte, rufe einfach diesen Moment in Erinnerung und besinne Dich auf die Vorteile des Rauchstopps. Aber probiere es auf keinen Fall deshalb aus. Rauche nicht eine Zigarette, um Dir zu beweisen, dass du sie nicht mehr brauchst oder sie nicht mehr schmecken. Du hast eine Art Suchtgedächtnis, das wieder aktiv wird sobald Du den Wirkstoff – Nikotin – wieder zuführst.
Tipp 3: Analyse des Rückfalls
Zu Rückfällen kommt es oft in Situationen der Überforderung oder aber in typischen Rauchersituationen wie dem Biergartenbesuch mit Freunden. Wenn Du um derartige persönliche kritische Situationen weißt, kannst Du in Zukunft besser darauf reagieren und anders damit umgehen. Frage Dich daher präzise, was der Auslöser Deines Rückfalls gewesen sein könnte. Nur so kannst Du dies zukünftig vermeiden. Dein Körper hat ein Gedächtnis und ist aus Deiner Zeit als Raucher darauf konditioniert solche Stresssituationen mit dem vermeintlich beruhigenden Gefühl des Zigarettenkonsums in Verbindung zu setzen. Diese Verbindung zu kappen, dauert seine Zeit und gelingt nicht von heute auf morgen. Du musst jeden Tag daran arbeiten! Wichtig ist, dass Du mit dem Ausrutscher „freundlich“ umgehst. Du solltest nicht in Selbstvorwürfe und Selbstanklage verfallen. Führe stattdessen eine freundliche Analyse der Situation durch. Von einem Rückfall darfst Du Dich nicht entmutigen lassen.
Tipp 4: Entschluss des Rauchstopps erneuern
Nach einem Rückfall heißt es sich wieder neu zu motivieren. Wichtig ist daher sich den festen Entschluss der Raucherentwöhnung nochmals vor Augen zu führen. Was waren deine guten Gründe zum Rauchen aufhören? Was sind die negativen Punkte des Rauchens? Suche Dir Hilfe bei Gleichgesinnten in Foren oder Gesprächskreisen, sowie auch Unterstützung bei Freunden und Familie. Dies unterstützt Dich auf Deinem Weg aus der Tabakabhängigkeit.
Tipp 5: Trotz Rückfalls nicht aufgeben
Dein Rückfall sollte keinesfalls Anlass dafür sein Deinen Rauchstopp generell zu hinterfragen. Mache mit dem Rauchstopp weiter. Jetzt erst recht solltest Du Deine volle Kraft in die Tabakentwöhnung stecken! Folgende Punkte können Dir dabei weiterhelfen.

  • Was sind Deine persönlichen Gründe, was ist Deine eigene Motivation mit dem Rauchen aufzuhören?
  • Schau Dir an, wie viel Du dank des Rauchstopps bereits gespart hast. Spare weiter!
  • Besinne Dich darauf, was Du Dir an Alternativen überlegt hast, falls es Dir nach einer Zigarette gelüstet.
  • Spüre, was sich durch den Rauchstopp bereits in Deinem Körper verändert hat. Bekommst Du mehr Luft? Hat sich Deine Kondition verbessert? Hast Du schönere Haut?

Kreuze den Tag des erneuten Rauchstopps dick und fett im Kalender an und feiere ihn. Es gehört viel Mut dazu nach einem Fall wieder aufzustehen. Du bist stark!»

Soweit Frau Heilemann; natürlich hat sie recht, es ist keine Schande zu scheitern, aber es ist eine Schande, wenn man es nicht versucht.
Vielleicht noch etwas philosophisches aus dem Osten:
«Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.» Buddha